Ein Tag in Honningsvåg – weiter nördlich geht kaum. Mit der AIDAluna geht es im Sommer auf eine der eindrucksvollsten Etappen einer Nordland-Kreuzfahrt: zum Nordkapp, dem mythenumrankten „Dach Europas“. Und ja, es ist genauso spektakulär, wie es klingt.
Ausflug HVG01: Auf zum Nordkapp
Der offizielle AIDA-Ausflug „HVG01“ beginnt direkt am Hafen mit einer rund 45-minütigen Busfahrt durch die karge, dramatische Fjell-Landschaft Nordnorwegens. Immer wieder tauchen kleine Rentierherden auf, und man fühlt, dass man hier wirklich am Rande der Zivilisation unterwegs ist.





Angekommen am Nordkapp-Plateau, dem berühmten Aussichtspunkt auf 71° 10′ 21″ Nord, bleibt etwa 1,5 Stunden Zeit, um die Atmosphäre aufzusaugen. Ein kurzer Fußmarsch führt zur Globus-Skulptur, dem ultimativen Fotomotiv. Wer möchte, kann das Besucherzentrum mit Panoramafilm über die Nordkapp-Region besuchen oder sich die Friedens-Skulpturen von 1989 ansehen, die von Kindern aus aller Welt gestaltet wurden. Auch die berührende Statue „Mutter und Kind“ ist Teil dieses Friedensprojekts.
Je nach Liegezeit des Schiffes erlebt man hier entweder das klassische Tagespanorama, oder… bei Overnight-Aufenthalten die Mitternachtssonne am Nordkapp, wenn die Sonne selbst um Mitternacht noch über dem Horizont steht und den Himmel in ein surreales Licht taucht. Magischer wird’s nicht.
Fancy Facts: Im Deutschen spricht man oft vom „Nordkap,“ doch korrekt heißt es auf Norwegisch: Nordkapp. Die offizielle Schreibweise vor Ort, auch auf Schildern und im Besucherzentrum, ist daher stets die norwegische Variante mit doppeltem „p“.
Rückfahrt & Landgang
Nach weiteren 45 Minuten Busfahrt zurück legt man wieder in Honningsvåg an und wer noch Zeit hat, der sollte nicht gleich zurück aufs Schiff. Denn die kleine Stadt am Rande Europas hat noch mehr zu bieten.
Spaziergang durch Honningsvåg
Ein kurzer Spaziergang führt zur weißen Kirche von Honningsvåg, einem schlichten, aber trotzdem wunderschönen Bau mit spannender Geschichte. So überlebte sie als eine der wenigen Gebäude hier in der Region den zweiten Weltkrieg.
Doch nicht nur die Kirche erzählt Geschichten: Beim Schlendern durch den Ort fällt auf, wie Hauswände, Plätze und öffentliche Fassaden voller Kunst stecken. Bemalungen an den Häusern, Installationen aus recyceltem Material oder ausdrucksstarke Skulpturen, die von der Natur und menschlicher Emotion erzählen. Man muss nur hinhören…







Auch Wanderfreunde kommen in Honningsvåg auf ihre Kosten: Wer Lust auf Bewegung hat, kann den kleinen Hausberg der Stadt erklimmen. Der Aufstieg ist nicht allzu anspruchsvoll, doch die Aussicht über Stadt, Fjord und Weite des Nordens ist einfach spektakulär. Wichtig dabei: das Wetter im Blick behalten! Hier kann es binnen Minuten vom Sonnenschein in einen Regenschauer umschlagen. Aus heiterem Himmel, im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst hab ich schon bei strahlendem Sonnenschein eine Erkundung gestartet und saß kurz darauf im strömenden Regen wartend in einer Bushaltestelle.
Fancy Facts: Honningsvåg liegt auf der Insel Magerøya in der Provinz Troms og Finnmark und gilt als eine der nördlichsten Städte der Welt. Die Stadt befindet sich auf einem Breitengrad von 71° N und einem Längengrad von 25° E, näher am Nordpol als an Oslo. Aktuell zählt Honningsvåg rund 2.400 Einwohner, die hier inmitten der arktischen Landschaft leben, mit Rentieren vor der Haustür und dem Nordmeer direkt nebenan.
Geheimtipp: Café SnøY
Wer sich eine kleine Stärkung gönnen will, sollte unbedingt ins Café SnøY einkehren. Draußen wehen norwegische Fähnchen zwischen bunten Blumen, drinnen duftet es herrlich nach frischem Gebäck. Besonders zu empfehlen: die Zimtschnecke, außen knusprig, innen herrlich weich.
Im hinteren Bereich des Cafés wartet übrigens ein echter Geheimtipp: kleine feine Mode-Boutique mit nordischem Stil – ideal für ein Mitbringsel abseits des klassischen Souvenir-Kitschs.
Mit etwas Glück begegnet man in Honningsvåg mitten in der Stadt einem ganz besonderen Anblick: Rentieren, die seelenruhig zwischen Häusern, Gärten und Gehwegen entlangziehen. Für viele mag das überraschend wirken, doch hier oben im hohen Norden teilen sich Mensch und Tier ganz selbstverständlich den Lebensraum.
Gerade für alle, die die Natur schätzen, lieben und respektieren, kann so eine unerwartete Begegnung ein stiller, überwältigender Moment sein! Ein Stück Wildnis, das direkt vor der Kamera, aber auch mitten im Herzen landet.
Und spätestens beim Blick vom Nordkapp-Felsen auf das endlose, glitzernde Meer wird klar: Man ist angekommen – am Ende der Welt!
Wer diese Landschaft liebt, ihre Stille respektiert und die Magie der Tiere und der Natur spürt, trägt etwas Besonderes in sich. Einen Menschen, der solche Schönheit versteht und bewahrt, der verdient es selbst geliebt zu werden… einfach, weil dieser Mensch im Herzen dieselbe Liebe trägt, wie diese Natur dort oben zu bieten hat.